Demenz

Die Zahl der Demenzfälle in Österreich nimmt stetig zu. Gab es im Jahr 2000 noch unter 90.000 Patienten, so waren es 2010 bereits über 100.000 (davon über 25.000 neue Demenzfälle). Und die Zahl der Demenz-Erkrankungen nimmt aufgrund der demographischen Entwicklung weiter zu.

Die häufigsten Ursachen der Demenz ist die Neurodegeneration (M. Alzheimer) und zerebrovaskuläre Erkrankungen. Während man früher diese beiden Ursachen der Demenz streng getrennt hat, wissen wir heute, dass die Gefäßerkrankungen nicht nur direkt zur Demenz führen können, sondern auch indirekt, indem sie die Neurodegeneration beschleunigen.

Noch hat die Medizin keine Möglichkeit, die Neurodegeneration, das heißt das „vorzeitige Altern und Absterben“ von Nervenzellen zu verhindern oder zu verzögern. „Gesunde Gefäße“ und entsprechende Lebensstilmaßnahmen sind derzeit die wirksamste Prävention einer Demenz bzw. können das Alter ihrer Manifestation um mehrere Jahre nach oben (das heißt in das höhere Lebensalter) verschieben. In der Prävention ebenfalls wichtig ist es, eine Schlaf-Apnoe zu erkennen. Die Schlaf-Apnoe kann zentral bedingt sein. Hier funktioniert der Schrittmacher im Gehirn zur Regulation der Atmung nicht. Meist ist die Schlaf-Apnoe aber durch eine mechanische Verlegung der oberen Atemwege (zum Beispiel ein Zurückfallen der Zunge) bedingt. Folge ist ein nächtlicher Abfall der Sauerstoff-Versorgung, der das Gehirn schädigt. Untersuchungen im Schlaf-Labor haben hier einen besonderen Stellenwert, da die Schlaf-Apnoe gut behandelbar ist.

Neben diesen beiden häufigen Ursachen der Demenz (zerebrovaskuläre Erkrankungen und Neurodegeneration) ist es wichtig, andere – behandelbare – Ursachen einer Demenz zu erkennen. Aus diesem Grund können Stoffwechseluntersuchungen und auch Untersuchungen auf eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Gehirns erforderlich sein. Nicht selten kann auch eine „Pseudo-Demenz“ diagnostiziert werden. Hier führen psychische Erkrankungen (Angststörungen und Depression) zum Bild einer „Demenz“. Diese „Pseudo-Demenz“ verschwindet nach Behandlung von Angst und Depression.

Die Demenz-Abklärung erfolgt in der Regel ambulant und wird über die Ordination organisiert. Selten ist die stationäre Aufnahme erforderlich, zum Beispiel bei rasch fortschreitender Demenz oder bei Hinweisen auf eine entzündliche Ursache.

Es gibt Medikamente, welche die Symptome (Beschwerden) der Demenz lindern und zum Beispiel die Merkfähigkeit verbessern.