„Zuhören und körperlich Untersuchen: Die wichtigsten Schritte zum Verständnis der Beschwerden und zur gezielten Behandlung.“
Das menschliche Gehirn mit seinen weit im Körper verzweigten Nervenbahnen ist für das zuständig, was den Menschen ausmacht: Mit ihm nehmen wir unseren Körper und die Außenwelt über die verschiedenen Sinne wahr und kommunizieren mit der Außenwelt. Hier speichern wir unser Wissen, unsere Fähigkeiten und Erinnerungen ab und erstellen Pläne für die Zukunft. Unsere Bedürfnisse, unserer Motive steuern hier unser Verhalten. Neurologische Erkrankungen betreffen diese Funktionen des Gehirns und seiner Nervenbahnen. Sie führen zu den vielfältigsten Beschwerden. Der Neurologe kann aufgrund seines Wissens über die Struktur und Funktion des Gehirns die Beschwerden des Menschen „verstehen“. Er wird durch die körperliche Untersuchung die Zeichen finden, die auf eine Störung des Nervensystems hinweisen.
Bis zum Beginn der 90er Jahre war die Neurologie ein vor allem diagnostisches Fach. In der Therapie war wenig möglich – damals. „Heute ist die Neurologie ein unglaubliches Fachgebiet. Wir können Patienten mit therapeutischen Maßnahmen entscheidend helfen“, ist Univ. Prof. Dr. Wilfried Lang begeistert. Seit damals gab es dramatische Fortschritte in der Behandlung von neurologischen Krankheiten wie Schlaganfall, Parkinson, Multipler Sklerose oder Epilepsie.
Diese Fortschritte in Wissenschaft und Forschung kommen zum richtigen Zeitpunkt: Denn die Menschen werden älter, und auch deshalb rücken neurologische Erkrankungen ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Das Nervensystem zählt zu den großen medizinischen Herausforderungen der Zukunft!
Um Patienten wirksam helfen zu können, setzt sich Univ. Prof. Dr. Wilfried Lang sehr intensiv mit den Patientinnen und Patienten auseinander: „Anamnese und körperliche Untersuchung sind in der Neurologie die wahre Kunst. Deshalb ist es mir besonders wichtig, jedem Patienten im Gespräch entsprechend Zeit zu widmen“, erklärt er seine Philosophie: „Wenn mir Patienten von Beschwerden berichten, beispielsweise von Schwindelgefühlen, Schmerzen oder komplexen Seh- oder Bewegungsstörungen, so ist es wichtig, sich gut hineinzuversetzen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. In gewisser Weise sind wir Neurologen daher auch Spezialisten fürs Zuhören“, so Univ. Prof. Dr. Wilfried Lang.